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FIP, Die Feline Infektiöse Peritonitis

 

Krankheitsbild und Verlauf:

 

Die FIP, die durch das sogen. FIP-Virus verursacht wird, ist eine der heute am meisten gefürchteten Krankheiten der Katze, da sie, einmal ausgebrochen, immer zum Tod führt. Die ersten Krankheitszeichen sind Fressunlust und verminderte Aktivität. Gelegentlich werden in den Augen entzündliche Ablagerungen sichtbar.

Bei einem Teil der Tiere kommt es 1-3 Wochen nach Auftreten der ersten Krankheitszeichen zu Flüssigkeitsansammlung in der Bauchhöhle, die dem Katzenhalter auffällt.

Spätestens zu diesem Zeitpunkt wird die Katze dann dem Tierarzt vorgestellt. Häufig dauern aber die an sich wenig charakteristischen Symptome über Wochen an.

Wenn der Tierarzt eine FIP diagnostiziert, bleibt leider nur noch das Einschläfern, da es bislang keine Heilungsmöglichkeiten dieser Krankheit gibt. Gelegentlich führt bei Jungtieren die Infektion mit einem dem FIP-Virus ähnlichen Erreger, dem sogen. Felinen enteralen Coronavirus, zu Episoden von Erbrechen und Durchfall, welche aber spontan abheilen können. Diese Erkrankungen bleiben auf den Darm und Atmungsapparat beschränkt.

 

Das Virus und die Übertragung:

 

Die Coronaviren verdanken ihren Namen ihrem Bild im Elektroenmikroskop, welches an eine Krone (lateinisch Corona) erinnert.

Wie erwähnt, kennt man bei der Katze zwei Arten von Coronaviren, nämlich das FIP-Virus und das feline enterale Coronavirus. Von beiden Viren gibt es einzelne Stämme, die mehr oder weniger krankmachend sind. So sind enterale Coronavirusstämme bekannt, welche nicht nur zu Durchfall führen, sondern gelegentlich auch eine FIP verursachen können. Noch ist nicht klar, worin sich die wenig krankmachenden von den FIP-induzierenden Viren unterscheiden. Das FIP-Virus kann durch direkten Kontakt mit einer erkrankten Katze oder aber auch inditekt über unbelebte Gegenstände wie Kotkistchen, Bürsten und Ähnliches erfolgen.

Man muss davon ausgehen, dass nach der Infektion mit einem Coronavirus eine infizierte Katze das Virus über den Kot und vermutlich sseltener über den Speichel und den Urin ausscheiden kann – unabhängig davon, ob das Tier selber erkrankt ist oder nicht.

 

Wie lange ein infiziertes, aber gesund bleibendes Tier Virus ausscheiden und damit andere Tiere infizieren kann, wissen wir zur Zeit noch nicht. Es ist aber nachgewiesen, dass tragende Katzen, die selber gesund bleiben, ihre Jungtiere bereits in der Gebärmutter oder während der ersten Lebenswochen infizieren können. Auch bei diesen Jungtieren kommt es in der Regel nicht sofort zum Krankheitsausbruch. Der Krankheitsausbruch erfolgt erst viele Wochen bis Monate später, oft wenn die Jungtiere bereits bei einem neuen Besitzer sind. Welche Faktoren bei einem sogenannt latent infizierten Jungtier zum Ausbruch einer FIP führen, ist im einzelnen ebenfalls nicht klar. Immerhin wissen wir, dass jede Art von Stress das Ausbrechen einer FIP-Erkrankung bei einem Tier mit stummer Coronavirusinfektion begünstigen kann.

 

Diagnose und Therapie:

 

Die Diagnose der FIP stellt für den Tierarzt eine ausserordentlich schwierige Aufgabe dar. Dazu muss er heute unter anderem Blutuntersuchungen durchführen, und er wird in diesem Fall – aber nur wenn er den Verdacht einer FIP hat – auch den sogen. Coronavirustest anfordern. Im Coronavirustest, der früher unglücklicherweise oft auch als FIP-Test bezeichnet wurde, werden Antikörper gegen Coronavirus bestimmt. Wenn eine Katze, bei der der Tierarzt eine FIP vermuten muss, grosse Mengen von Antikörpern gegen das Coronavirus aufweist, so ist dies neben den Blutwerten ein zusätzlicher, wichtiger Hinweis für das Vorliegen einer FIP.

An dieser Stelle ist aber ganz deutlich festzuhalten, dass dieser Coronavirustest nicht zwischen Infektion mit dem enteralen Coronavirus und dem FIP-Virus unterscheiden kann. Es ist demnach ein Fehler, wenn der Coronavirustest bei gesunden Katzen durchgeführt wird, mit dem Ziel eine FIP nachzuweisen oder auszuschliessen.

Über 50% der gesunden Katzen haben Antikörper gegen Coronavirus, die im Test nachgewiesen werden können. Es ist anzunehmen, dass die zur Zeit unbefriedigenden diagnostischen Möglichkeiten zum Nachweis einer FIP-Erkrankung in der nahen Zukunft verbessert wrden können. In spezialisierten Laboratorien ist es heute möglich, das FIP-Virus entweder mit immunologischen Methoden oder durch die sogen. PCR- (Polymerase Chain Reaction = Polymerase-Kettenreaktion) Methode nachzuweisen. Zur Zeit sind diese Verfahren aber noch sehr kompliziert und auch teuer, weshalb sie sich für die Bedürfnisse der Praxis noch nicht eignen. Wenn bei einer Katze die FIP-Erkrankung einmal ausgebrochen ist, kommt jede therapeutische Massnahme zu spät. In den letzten Jahren wurden verschiedenste Therapieversuche beschrieben, welchen allesamt kein Erfolg beschieden war. Daher ist die korrekte Diagnose einer FIP sehr wichtig. Ist die Diagnose „FIP“ gestellt, so sollte auf Behandlungsversuche der Katze verzichtet werden.

 

Vorkommen und Bedeutung:

 

Die Häufigkeit von Coronavirusinfektionen kann durch Nachweis von Antikörpern im Coronavirustest bestimmt werden. Allerdings lässt sich auf Grund der Testresultate nicht abklären, ob ein im Test positives Tier Träger des FIP-Virus oder des enteralen Coronavirus ist. In der Schweiz, in Deutschland und in Österreich sind Coronavirusinfektionen weit verbreitet. Über 50% aller Katzen hatten einmal Kontakt mit Cornaviren.

 

Nach dem derzeitigen Kenntnisstand sind auch keine Kollektive oder Katzenzuchten bekannt, in denen alle Tiere im Coronavirustest negativ sind. Ob in einer Zucht oder einem Katzenheim FIP vorkommt oder nicht, lsst sich durch den Test nicht abklären. Der Grossteil der Zuchten hat nie oder nur selten FIP Fälle verzeichnen müssen.

 

Impfung:

 

In den USA, in Deutschland, der Schweiz und jetzt auch in Spanien steht den Tierärzten ein FIP-Virusimpfstoff zur Verfügung. Dieser Impfstoff beruht auf einem Coronavirusstamm, der durch lange Vermehrung in Zellkultur seine krankmachenden Eigenschaften verloren hat. Wird dieser Impfstoff bei Katzen, welche vorgängig noch nie mit einem Coronavirus in Kontakt gekommen sind, in die Nasenhöhlen verbracht, so wird das Impfvirus dort zu einer lokalen Immunität führen. Die Schwierigkeit bei der Anwendung dieses Impfstoffes besteht darin, dass unter Feldbedingungen die meisten Katzen in irgendeiner Form schon einmal mit einem Coronavirus in Kontakt gekommen sind. In diesem Fall ist der Nutzen einer Impfung noch nicht gesichert. Immerhin konnte in grossen Feldstudien gezeigt werden, dass der FIP-Impfstoff keinerlei unerwünschte Nebeneffekte zeigt.

 

Andere Massnahmen zur Infektionskontrolle:

 

Da es zur Zeit keine Möglichkeiten gibt, Träger zuverlssig zu erkennen, ist man auf indirekte Massnahmen angewiesen. Wenn eine einzeln gehaltene Katze an FIP erkrankt, so sind Böden, Liegeplätze und Futtergeschirre gründlich zu reinigen und zu desinfizieren, bevor ein neues Tier in die gleichen Räume verbracht wird. Zur Desinfektion sind die üblichen Desinfektions- und Haushaltsreinigungsmittel gut geeignet.

 

Da das Coronavirus an der Aussenwelt zwar einige Wochen überleben kann, seine Aktivität aber rasch abnimmt, empfiehlt es sich zudem, nach Abgang der erkrankten Katze mindestens drei Wochen zu warten, bis ein neues Tier angeschafft wird. Ist in einer Mehrkatzenhaltung erstmals ein FIP-Fall aufgetreten, so ist davon auszugehen, dass sämtliche Tiere des Kollektivs mit diesem Virus in Kontakt gekommen sind. Um weitere Fälle zu vermeiden, ist die Haltung zu optimieren und jeder Stress (zu viele Tiere pro Raum, soziale Unverträglichkeit und Infektionen) zu vermeiden.

Zuchtkatzen, deren Jungtiere wiederholt an FIP gestorben sind, sind als Infektionsquelle für diese Jungtiere zu betrachten. Hier ist es angezeigt, mit einer solchen Katze nicht weiter zu züchten.

 

 

 

 

 

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